Der HP LaserJet Pro M15w ist ein guter Drucker. Er ist klein, leicht, leise, druckt Texte und Grafiken getreu, und er stößt keine Schadstoffe wie z.B. Ozon aus. Ich habe ihn für mein Ferienhaus in Italien gekauft, wo ich nur ab und zu an einem Mac mini etwas drucke. Wie er sich bei großen Mengen und Dauerbelastung verhält, spielt hier also keine Rolle. Bei einem Test in Deutschland nach dem Kauf funktionierte alles am Drucker sehr gut, auch das Drucken über WLAN. Daher erwartete ich in Italien keine Schwierigkeiten. Hier hat mein WLAN allerdings einen anderen Namen, und auch das WPA2-Passwort ist nicht exakt identisch. Daher wollte ich den Drucker, um nicht immer das USB-Kabel anschließen zu müssen, auf das hiesige WLAN umstellen. Das klappte allerdings überhaupt nicht. Es kam immer dieselbe Netzwerkfehler-Meldung, die ich als Screenshot beifüge. Auch das Rücksetzen in den Auslieferungszustand nützte nichts. Die zur Druckereinrichtung erforderliche Software „HP Smart“ bekam nicht mit, dass der Drucker rückgesetzt wurde, und zeigte stur den alten Netzwerknamen an. Also beschloss ich, den Drucker komplett neu aufzusetzen. Dazu musste ich das Softwarepaket „HP Easy Start“ (das ich nicht mehr zu brauchen meinte) erneut aus dem Internet herunterladen und die Neuinstallation beginnen. Ich meine, auf den ersten angezeigten Seiten gelesen zu haben, dass für die WLAN-Konfiguration des Druckers das USB-Kabel abgezogen werden müsse. Diesen Tipp habe ich auch im Internet gelesen. Wie aber soll das Programm mit dem Drucker kommunizieren, wenn das Kabel entfernt wird, und die WLAN-Verbindung noch nicht steht? Es gibt schließlich keinen zweiten Zugang, z.B. per Bluetooth. Nach wenigen Schritten kam ich bei der Frage an, ob ich den Drucker per USB oder per WLAN betreiben wolle. Nach der Entscheidung für das WLAN konnte ich mein 2-GHz-Netzwerk auswählen und das WPA2-Kennwort eingeben. Es kam aber keine Verbindung zustande, weil angeblich entweder der Netzwerkname (der ja aus einer angezeigten Liste ausgewählt wurde, also richtig sein musste), oder das Passwort nicht stimme. Ich habe also das Passwort verifiziert, das natürlich korrekt war, und es erneut versucht – mit demselben Ergebnis. Auch mein 5-GHz-Netzwerk, welches dasselbe Passwort hat, wurde nicht akzeptiert. Es blieb mir nichts anderes übrig, als einzuknicken und die USB-Verbindung auszuwählen. Das funktionierte auch ganz gut bis zu einer Seite, wo scheinbar eine bessere Software angeboten wird. Man kann das aber nicht ablehnen, sondern muss zustimmen. Danach drehte sich endlos ein Wartesymbol, bis ich die Geduld verlor und den Vorgang abbrechen wollte. Nun erst wurde mir angeboten, einen intern laufenden Download fortzusetzen, von dem die zuvor angezeigte Seite aber nichts zu wissen schien. Etliche Schritte später war alles erledigt und der Drucker lief mit den HP-Treibern. Nun startete ich das Programm „HP Smart“ erneut und stellte erfreut fest, dass angeblich eine WLAN-Verbindung – allerdings ohne WPA2-Schutz – aufgebaut worden war. Das war mir ein Rätsel, denn der Router hätte einen solchen Verbindungsversuch ablehnen müssen. Immerhin – nun schien das Ziel greifbar nahe zu sein. Nach dem Umschalten auf WPA2 im Dialog plus Eingabe des Kennworts stieg die Spannung ins Unermessliche – und dann trat doch wieder derselbe Fehler auf. Ich habe also für eine Funktion bezahlt, die ich nicht nutzen kann. Ob „HP Smart“ daran schuld ist? Ob HP eine Seite im Internet unterhält, auf die zugegriffen werden soll, aber nicht kann (wozu auch immer)? Mein WLAN funktioniert jedenfalls einwandfrei. Auch hier liegt das „Black-Box-Problem“ vor, denn es gibt keinerlei Diagnostikmöglichkeit, um der Sache auf den Grund zu gehen. „HP Smart“ ist nicht durchgehend schlecht gemacht und es liefert enorm viele Informationen über die druckerspezifischen Einstellungen – aber was nützt mir das, wenn es in diesem einen entscheidenden Punkt versagt? Damit komme ich zu meinem Hauptkritikpunkt „miese Dienstsoftware“. Schon der teilweise bizarre Installationsvorgang mit „HP Easy Start“ dürfte Kunden überfordern, die nicht zufällig einen leiderprobten Techniker neben sich stehen haben. Es darf einfach nicht passieren, dass sich auf dem Schirm endlos etwas dreht, ohne dass klar wäre, worauf man wartet, und wie lange das noch dauern wird. Man sollte auch nichts von einem Software-Angebot schreiben, das sich nicht ausschlagen lässt. Unklar ist auch, ob mit Nachteilen zu rechnen ist, wenn man sich für AirPrint entscheidet, und welche das sein können. Ob es wirklich nötig ist, dass HP sich irgendwelche Nutzungsdaten automatisch übermitteln lässt, sei dahingestellt. Was geht die das eigentlich an? Dieses Installationsprogramm ist völlig vermurkst. Anstatt die Kunden in wenigen Schritten und mit klaren Vorgaben durch das Procedere zu leiten, wird ein Überraschungs-Knallbonbon nach dem anderen gezündet. Ein kleiner USB- und WLAN-Drucker ist doch kein Zauberwerk – wozu also das ganze Gewese? Anscheinend müssen die Schöpfer solchen Schrotts nicht selbst die von ihnen ersonnenen Leiden durchleben, denn sonst hätten sie den ganzen aufgeblasenen Unfug schon längst abgeschafft. Da gilt auch für „HP Smart“. Es ist mir ein Rätsel, wie man diesem Brot- und Butter-Programm das Attribut „smart“ verpassen kann, wenn nichts, aber auch gar nichts daran smart ist. Ein Drucker-Dienstprogramm hat übersichtlich und hilfreich zu sein. Es darf keine ominösen Fehlermeldungen - wie im Screenshot gezeigt - auf den Bildschirm ballern, sondern muss eine Diagnostik betreiben, die entweder einen gut dokumentierten Wartungsfall auslöst, oder ein Problem auf elegante Weise intern löst. Nach Jahrzehnten des Druckens hat HP offensichtlich immer noch nicht begriffen, wie man anständige Dienstprogramme schreibt. Gute Hardware zu bauen (oder bauen zu lassen) ist aber nur die halbe Miete. Erst wenn das Gesamtpaket auch für technisch nicht sattelfeste Kunden stimmt, dann stellt sich auch der verdiente Erfolg ein. Die Abwertung des Druckers ist daher allein in den oben beschriebenen Mängeln begründet, nicht in seinen technischen Qualitäten.