Nachdem der Sohnemann (7) von seinem Weihnachtsgeschenk – dem LEGO Ninjago 70617 - Ultimativ ultimatives Tempel-Versteck – so begeistert war, nahm er vor ein paar Wochen sein hart erspartes Geld und kaufte sich hier im Angebot auch noch Set 70618, den Ninjago Flugsegler. Mittlerweile steht er schon etwas länger aufgebaut im Kinderzimmer und sowohl Sohn als auch Vater sind sich einig: Der Kauf hat sich mehr als gelohnt. Warum dazu nun mehr: In Set 70618 erwarten den kleinen oder großen Baumeister 2295 Teile, Lego typisch verteilt auf 15 Einzelpakete, die einen etappenweisen Aufbau ermöglichen. Die Anleitung ist nicht in Einzelhefte aufgeteilt, sondern besteht aus einem über 300 Seiten dicken Buch mit 527 Einzelschritten, für einen parallelen Aufbau von Segmenten muss man sich daher mit einer weiteren digitalen Version der Anleitung behelfen. Im Set befinden sich 7 Minifiguren, sämtliche Ninjas aus dem Ninjago Film inklusive Meister Wu. Noch wichtiger ist aber das Zubehör, welches dem Tempel 70617 definitiv fehlte: Der Lego Nachbau der ultimativ ultimativen Waffe (immerhin heißt der Tempel: Temple of The Ultimate Ultimate Weapon). Der Aufbau hat eine durchschnittliche Komplexität. Es gibt ein paar Elemente und Passagen, da musste Papa dem sehr erfahrenen Baumeister ein wenig unter die Arme greifen und hier oder da wurde eines der zahlreichen Kleinteile beim Anbau übersehen, aber im Großen und Ganzen ist das Schiff auch für 7-jährige problemlos aufbaubar. Nach frei Bauabenden war der kleine Meister fertig und die Dschunke stand mit einer Höhe von 45 cm und Länge von ca. 57 cm in ganzer Pracht da. Bereits beim Aufbau begeistert das Set durch die unzähligen Details, die einen wesentlichen Teil des Reizes des Sets ausmachen. So findet sich im Rumpf der Dschunke neben einem liebevoll eingerichteten Schlafzimmer inklusive Familienfoto ein kleines Badezimmer mit Waschbecken, Toilette und Klopapier (siehe Fotos). Der vordere Teil des Rumpfes wird durch Planken mit einem vergitterten Fenster abgedeckt. Über das Schlafzimmer wird als Modul eine Kajüte gesetzt, in der eine Schriftrolle und Waffen ausgestellt sind. Hinter dem Raum in den Rumpf integriert ist eine kleine Balustrade ausgeprägt, die als Ausguck mit einem großen Fernrohr dient. Hier findet sich auch der Schiffsname auf zwei Aufklebern: Destiny’s Bounty. Weiteres kleines Detail sind hier zwei seitliche Schiffselemente (die mit den Kegelhüten), die geschwenkt werden können. Last but not least wird auf die Kajüte das überdachte Steuerdeck gesetzt, welches ebenfalls über ein vergittertes Fensterelement im Boden verfügt. Karte und Sextant sind ebenso zu finden, wie Steuerrad und Kompass. Toll gelöst ist hier sicherlich die Dachkonstruktion mit den sandfarbenen Schiebetorelementen, die im geöffneten Zustand einen schönen Zugriff auf das Deck erlauben. Die vielen weiteren kleinen Details der Dschunke hier aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Ich hoffe die Bilder verraten hier genug. Ich will nur auf ein paar Elemente eingehen, die mir besonders gefallen haben: Da wären zum einen die vergitterten Fenster an der Rückseite des Schiffes, die von innen sogar noch liebevoller gestaltet wurden, als von außen. Die Drachköpfe am Bug sind sehr kreativ designed und sehen toll aus, gleiches gilt für die Reling, deren Konstruktion clever umgesetzt wurde. Hier staunt man selbst als Lego erfahrener Erwachsener. Darüber hinaus finden sich Blumenkästen, zahlreiche typisch chinesische Laternen und aufwendige, durch Kleinteile zusammengesetzte Designelemente. Dabei hat es Lego geschafft das Schiff trotz der vielen Details robust genug zu gestalten, dass es bespielbar bleibt, ohne dass es gleich in seine Einzelteile zerfällt. LEGO Ninjago 70605 - Luftschiff des Unglücks ist hier ein schönes Gegenbeispiel. Ausnahme bildet die Abdeckung zum Badezimmer, die nur an zwei Kisten angehoben werden kann, die sich relativ schnell lösen. Zwei 2376 er Steine schaffen hier Abhilfe und passen auch optisch gut zum restlichen Schiff. Ebenfalls leicht lösen sich die Fender des Schiffes, aber da kommt man beim Spielen eher selten hin. Nur beim Tragen muss man hier achtgeben. Wo wir gerade bei Kritikpunkten sind: Dem Sohnemann fielen direkt dir nur einseitig bedruckten Segel auf. Dadurch leidet die Optik des Schiffes von einer Seite etwas (das Mastgestänge stört hier aus unserer Sicht weniger). Aber die nichts desto trotz tolle Gesamtoptik wird dadurch allenfalls marginal geschmälert. Natürlich gibt es auch wieder sehr viele Aufkleber und wenige bedruckte Flächen, aber das ist mittlerweile ja Standard bei Lego, auch wenn es mir nach wie vor nicht gefällt. Bauen ist ein Teil des Lego Spaßes, aber für Kinder ist so ein Set kein Vitrinenstück – der Spielspaß, den so ein Set bringt ist ebenso wichtig. Und auch hier patzt das Set nicht. Durch die verschiedenen Räume, den modularen Aufbau und die 7 Minifiguren ist der Spielspaß immens. Lediglich Lord Garmadon als Widersacher, der nach der ultimativ ultimativen Waffe trachtet, muss aus einem anderen Set beigestellt werden. Hier ist der Flugsegler nur einseitig aufgestellt. Aber dennoch hat er seinen Reiz, wir die Stunden beweisen, die der Nachwuchs das Schiff schon bespielt hat. Fazit: ------- Unschwer herauszulesen, dass ich an dem vorliegenden Set nur wenig zu kritisieren habe und wirklich begeistert bin, was Lego da designed hat. Ich habe bisher kaum ein Set gesehen, welches derart detailreich und liebevoll gestaltet war/ist. Zwischen der Black Seas Barracuda meiner Jugend und dem Ninjago Flugsegler liegen hier Welten. Schön finde ich, dass Lego trotz der Detailverliebtheit auch an die Bespielbarkeit gedacht hat, man erreicht problemlos jeden Raum im Schiff und kann hier wunderbar die Mini Ninjas das Schiff bevölkern lassen. Zwar finden sich auch kleine Kritikpunkt aber das Set dennoch bedenkenlos die vollen 5 Sterne wert. Insbesondere im Angebot mehr als eine Kaufempfehlung.